Hochdruck-Dominanz

Februar 2018

Deutlich zu kalt und markant zu trocken !

Der letzte Wintermonat war im Gegensatz zum Dezember und Januar dank einer größtenteils hochdruckgeprägten Großwetterlage wesentlich sonniger, kälter und trockener. Nach einem relativ milden Beginn gab es in der ersten Monatshälfte oft nasskalte Phasen (Nord-West-Wetterlagen). Nach Monatsmitte fiel kaum noch messbarer Niederschlag, die Temperaturen blieben jedoch zunächst ähnlich. Zum Monatsende kam es dann zu einem massiven Temperaturrückgang mit Dauerfrost bzw. Kahlfrost, weil kein Schnee lag. Hervorgerufen wurde diese Wetterlage durch ein sogenanntes Major-Warming (plötzliche Stratosphärenerwärmung in 35 km Höhe um ca. 80 °C in der Arktis, siehe auch unten stehenden Link), welches um die Monatsmitte stattfand. Darauf folgte ein Polarwirbelsplit (siehe unten stehenden Link). Die Auswirkungen zeigten sich bei uns um ca. 7 Tage verzögert. Es kam zu einem Arktik-Outbreak, d.h. die Kaltluftmassen kamen direkt aus nordöstlichen Richtungen zu uns. Durch den starken Nordost-Wind fühlten sich die Temperaturen noch deutlich kälter an.

Mit einer Mitteltemperatur von -0,4 °C war es um 2 Kelvin zu kalt, zuletzt waren die Februar-Monate 1991 (-1,8 °C), 1986 (-4,7 °C) und 1985 (-2,9 °C) kälter. Am 16. wurde mit 8,1 °C die Max.-Temperatur des Monats erreicht. Zuletzt war diese am 18.02.1993 (7,6 °C) und am 01.02.1986 (5,9 °C) noch niedriger. Es gab 26 Frosttage, nur am 03. und 11. kein Frost. Übertroffen wurde dies nur 1969 (27 Tage), 1963 (28 Tage) und 1956 (28 Tage). Bodenfrost war gar an allen Tagen angesagt. Die letzten 3 Tage waren Eistage, d.h. ganztags unter 0 °C.

Die Niederschlagssumme belief sich auf nur 15,4 mm, das entspricht 34,2 % des Solls aus dem langjährigen Mittel. 2012 (8,9 mm), 1998 (13,5 mm) und 1986 (9,7 mm) waren zuletzt trockener. Es gab nur 9 Niederschlagstage, zuletzt 1998 (6 Tage) und 1986 ( 8 Tage) weniger.

Nach der langen trüben Zeit seit November 2017 nun endlich viel Sonnenschein. Dadurch kam es zu 13 heiteren Tagen (=Bewölkung max. 2/8), so viele wurden in einem Februar seit Aufzeichnungsbeginn 1950 noch nicht gezählt, bisherige Bestmarke: 12 heitere Tage in 2003

Feb-2018

https://www.wetterprognose-wettervorhersage.de/wetterkarten-unwetter-regenradar-wolkenradar/wetter-fragen/2777-was-ist-ein-major-warming.html

https://www.wetterprognose-wettervorhersage.de/wetterkarten-unwetter-regenradar-wolkenradar/wetter-fragen/1032-was-ist-ein-polarwirbelsplitt.html

Impressionen vom Februar 2018

05.02.18, 16:48 Uhr: kurz vor Sonnenuntergang nach einem sonnigen, kalten Tag (Wiesbaden)

05.02.18, 18:07 Uhr: Sonnenuntergang nach einem sonnigen, kalten Tag in Elz

11.02.18, 08:51 Uhr: eine morgendliche Schneedecke von ca. 2 cm

11.02.18, 17:39 Uhr: Abendrot bei ca. 4 °C nach einem trüben Tag

15.02.18, 16:42 Uhr: neblig durch Verdunstungskälte des am Vormittag gefallenen Schnees bei 2 °C in Wiesbaden

16.02.18, 15:44 Uhr: letzte Schneereste am wärmsten Tag des Monats in Wiesbaden

18.02.18, 08:31 Uhr: Hochnebel / Nebel kurz vor Auflösung

24.02.18, 18:09 Uhr: Abendrot nach einem sonnigen Tag, ca. 24 h vor beginnenden Dauerfrost.

Nasser, trüber, milder „Hochwinter“

Januar 2018

Extrem zu nass und deutlich zu warm !

Der erste Monat des neuen Jahres präsentierte sich überwiegend viel zu mild, unterbrochen nur von kurzen nasskalte Phasen. Im Schnitt lag die Temperatur fast  5 K über dem langjährigen Mittel von 1961 – 1990. Damit war der Januar 2018 der drittwärmste seit Aufzeichnungsbeginn 1950, nur 2007 (5,8 °C) und 1975 (5,6 °) waren noch wärmer. Es gab auch so gut wie gar keinen Frost, lediglich 2 Frosttage wurden registriert, so wenige, wie noch nie. Bislang waren die 5 Frosttage im Januar 1988 Negativ-Rekord. Die Min.-Temperatur war auch nie unter -2,2 °C, nur 1990 lag die Min.-Temperatur noch etwas höher (-2,0 °C).

Dieser Monat war sehr niederschlagsreich. Es fielen 87 mm Niederschlag, das entspricht etwa 170 % des Niederschlags aus dem langjährigen Mittel von 1961 – 1990. Zuletzt waren 2012, 1995 und 1986 nasser. Der Regen fiel an insgesamt 26 Tagen. So viele Regentage gab es nur 1938 seit Aufzeichnungsbeginn der Niederschläge 1931.

Nach November und Dezember 2017 machte sich die Sonne weiterhin rar. Somit war auch der Januar mit seinen 21 trüben Tagen viel zu grau. Zuletzt gab es 2010, 1997 und 1976 mehr trübe Tage. Ein Lichtblick im wahrsten Sinne des Wortes war der 30. Januar. Es war der einzige heitere Tag des Monats. Keinen heiteren Tag gab es zuletzt 2011, 1990 und 1986.

Oft war es auch sehr windig bis stürmisch. Der Höhepunkt war die Überquerung des Orkantiefs Friederike am 18. Januar. In Deutschland wurden auf dem Brocken im Harz Spitzenböen von über 200 km/h erreicht (siehe hierzu auch unten stehenden Artikel des DWD vom 23.01.2018).

Jan-2018

20180118-friederike-europa-DWD

Impressionen vom Januar 2018

10.01.2018, 10.03 Uhr: Boden-Nebel und letzte Wolkenreste am Vormittag.

12.01.2018, 09.28 Uhr: Nebel am Morgen.

12.01.2018, 11.37 Uhr: Zäher Nebel hält sich bis ca. 12.00 Uhr.

25.01.2018, 14.27 Uhr: kurze Regenpause an einem verregneten Tag.

28.01.2018, 17.37 Uhr: Farbenspiel am Himmel.

30.01.2018, 16.46 Uhr, Wiesbaden: Der schönste und sonnigste Tag des Monats neigt sich dem Ende. Wolkenaufzug kündigt schon wieder den nächsten Regen an.

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